Geschichte

1150 Jahre Gurtweil

2024 jährte sich die erste urkundliche Erwähnung Gurtweils zum 1150. Mal: Gurtwila wurde 874 in einer Urkunde des Klosters Rheinau genannt.

Bereits 885 erwarb dann das Kloster St. Gallen in Gurtweil Besitz. Im 11. Jahrhundert trat auch ein Adelsgeschlecht von Gurtweil auf. Die Edlen von Erzingen und Wilhelm von Grießen sowie das Kloster St. Blasien erwarben Gurtweil, letzteres 1502 für 30 Jahre. 1532 wird dann als Landvogt Junker Hans Jakob von Heidegg als Besitzer genannt. Die Heidegger waren ursprünglich ein altes Waldshuter Geschlecht; Hans Jakobs Vater Lorenz von Heidegg war Waldvogt der Grafschaft Hauenstein. St. Blasien behielt sich jedoch das Vorkaufsrecht und kaufte von dem letzten Heidegger am 30. April 1646 Gurtweil zurück. Die Verhandlungen dauerten noch bis ins Jahr 1662.

Die nahegelegene Herrschaft Gutenburg hatte St. Blasien 1480 gekauft.

Am 13. Mai 1660 war das ehemalige Schloss Gurtweil vollständig niedergebrannt, das Kloster St. Blasien baute es wieder auf und errichtete ab 1694 eine Propstei. 1697 wurde als erster Propst Martin Steinegg ernannt. In den Jahren 1732 bis 1749 war Pater Stanislaus Wülberz Propst in Gurtweil. Auch die Pröbste und Patres Trudpert NeugartFranz KreutterIgnatius GumppJoseph Lukas Meyer oder Columban Reble wären zu nennen. Gurtweil wurde auch Sitz der Obervogtei. Diese befand sich im Pfarrhaus. Der bekannteste Obervogt war Johann Baptist Burkard Kepfer aus Bernau († 18. November 1782). Fürstabt Martin Gerbert ernannte ihn zum Geheimen Hofrat. Er erbaute den Maierhof (1779) neu.

1740 wurde die schön ausgestattete Pfarrkirche neu erbaut und der Bauvertrag mit dem Maurer Marte Schäfer geschlossen. Der Glockenturm wurde dann erst 1836–1838 dazu erbaut.

Nach der Aufhebung des Klosters St. Blasien 1806 wohnten noch drei Konventualen im Schloss, darunter Pater Paul Kettenacker (* 22. Januar 1722 in Villingen, † 16. August 1812), Exdekan in St. Blasien, früher Hofkaplan der Fürstabtei St. Blasien, Prior in Sion bei Klingnau, Pfarrer in Nöggenschwiel, zuletzt Propst in Bonndorf und Historiker. Auch sein Bruder wohnte noch im Schloss, er starb am 10. September 1813.

Nachdem Gurtweil zu Baden gekommen war, war im Schloss einige Zeit ein Krankenhaus, dann eine Branntweinbrennerei und heute das Wohnheim der Caritas-Werkstatt St. Ulrich untergebracht. Die Schlosskapelle stammt aus dem Jahr 1664. Im Schloss befindet sich ein wertvoller Kachelofen aus der Renaissancezeit mit Kaiserbildern.

Die vormals selbstständige Gemeinde Gurtweil wurde am 1. Januar 1975 in die Große Kreisstadt Waldshut-Tiengen eingemeindet.

(Quelle: Wikipedia)

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Kulturweg „Blicke auf Gurtweil“

Auf einem Fußweg rund um das „Tor zum Schlüchttal“ öffnen sich immer wieder neue Blicke auf die Geschichte des Orts, die Ihnen mittels zahlreicher Infotafeln nähergebracht wird.

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